Harvard Bioethik Konferenz 2018 – Den Tod definieren

Medizinische Fakultät von Harvard – Zentrum für Bioethik
Organtransplantation und das 50-jährige Erbe des Harvard Berichts zum Hirntod

11. – 13. April 2018
Harvard Medical School Campus, Boston, MA

Die jährliche Bioethik-Konferenz 2018 wird das Vermächtnis des Berichts des Komitees der Medizinischen Fakultät von Harvard aus dem Jahre 1968 untersuchen, der das Konzept des “Hirntods” als neues Kriterium für die Bestimmung des menschlichen Todes vorschlug, um die Beschaffung von “lebenden” Organen aus Körpern, die für “tot” gehalten wurden.

Die Konferenz wird erforschen, wie dieser Bericht die Entwicklung von Organtransplantationen förderte, sie wird gegenwärtige Praktiken bewerten und anhaltende Kontroversen und Herausforderungen für die wissenschaftlichen und philosophischen Grundlagen dieses Konzepts untersuchen. Wir werden zukünftige Strategien zur Erleichterung der ethischen Beschaffung von Organen zur Transplantation und die Auswirkungen neuer Technologien – wie Gen-Editing und 3D-Druck – betrachten, die die Relevanz des Hirntodes als ein für die Organbeschaffung notwendiges Konzept radikal verändern könnten.

Über die Konferenz:

Die jährlich stattfindende Bioethik-Konferenz der Medizinischen Fakultät von Harvard (Harvard Medical School) versammelt führende Wissenschaftler auf diesem Gebiet, um ethische Fragen und Bedenken im Gesundheitswesen zu untersuchen. Diese Konferenz findet jährlich im April statt und ermöglicht Gespräche zwischen Experten und unterstützt Mitglieder von Ethikkommissionen, Angehörigen der Gesundheitsberufe, Bioethikern, Verwaltern, Anwälten und anderen, die sich für ethische Fragen interessieren.

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Planungsausschuss der Konferenz:
Robert D. Truog, MD, Vorsitzender des Ausschusses
James L. Bernat, MD
Thomas I. Cochrane, MD
Christine Mitchell, RN, MS, MTS, FAAN
Lainie Ross, MD, PhD
Nicholas Sadovnikoff, MD
Robert Veatch, PhD

Bioethik Konferenzen der vergangenen Jahre:
2017: The Ethics of “Making Babies” – Die Ethik des “Baby Machens”
2016: Social Justice and Ethics Committees in Health Care – Soziale Gerechtigkeit und Ethik-Komitees im Gesundheitswesen



Die Harvard Annual Bioethics Conference wird vom Zentrum für Bioethik (Center for Bioethics) der Medizinischen Fakultät von Harvard veranstaltet und vom Hastings Zentrum (Hastings Center) und dem Petrie-Flom Zentrum für Gesundheitsrechtspolitik, Biotechnologie und Bioethik (Petrie-Flom Center for Health Law Policy, Biotechnology, and Bioethics) an der Juristischen Fakultät von Harvard mit Unterstützung der Oswald DeN. Cammann Stiftung an der Harvard Universität.

 

Programm


 

Mittwoch, 11. April 2018 
17:00 – 19:00 Uhr
MCPHS University*
Stoklosa Hall

179 Longwood Avenue
Boston, MA 02115

Hirntod und der kontroverse Fall Jahi McMath

 

Eine kurze Zusammenfassung des Falles
Robert Truog, MD, Moderator

Die Sicht eines Neurologen
D. Alan Shewmon, MD

Die Sicht eines Bioethikers
Arthur L. Caplan, PhD

Die Sicht eines Sozialwissenschaftlers
Michele Goodwin, JD

Donnerstag, 12. April 2018
Joseph Martin Conference Center
77 Avenue Louis Pasteur
Boston, MA 02115

7:45 – 8:30 Uhr Anmeldung und Frühstück

8:30 – 8:50 Uhr Begrüßung
Robert Truog, MD

Die klinische Diagnose des Hirntodes
Galen Henderson, MD

8:50 – 10:15 Uhr

Der Harvard Bericht: 1968

Einführung
Mildred Solomon, EdD, Moderator

Historische Überlegungen zum Harvard-Komitee
Gary Belkin, MD, MPH, PhD

Kommentare geladener Gäste
Everett Mendelsohn, PhD

Das Harvard Beecher Archiv
Scott Podolsky, MD

10:15 – 10:30 Uhr Pause

10:30 – 12:00 Uhr

Hirntod: 1968-2018

Christine Mitchell, RN, MS, MTS, Moderator

Die Präsidenten Kommission von 1981 und die UDDA
Alexander Capron, LLB
Daniel Wikler, PhD

Hirntod: Historische und philosophische Überlegungen
Robert Veatch, PhD

12:00 – 13:00 Uhr Mittagessen

13:00  – 14:30 Uhr

Ist der Hirntod ein stimmiges und gerechtfertigtes Konzept zur Bestimmung des Todes?

Lainie Friedman Ross, MD, PhD, Moderator

JA – James L. Bernat, MD
NEIN – D. Alan Shewmon, MD

14:30 – 14:45 Uhr Pause

14:45 – 17:00 Uhr

Hirntod und das Gesetz

 

Rebecca Brendel, MD, JD, Moderator

Härtefälle und rechtliche Herausforderungen
Thaddeus Pope, PhD, JD

Hirntod und das Gesetz: Internationale Perspektiven
Pablo de Lora, PhD

Trennung von Feststellung und Erklärung
Robert Tasker, MBBS, MD

Ist die informierte Zustimmung vor der Hirntoddiagnose erforderlich?

NEIN – David Greer, MD
JA – Robert Truog, MD

Freitag, 13. April 2018
Joseph Martin Conference Center
77 Avenue Louis Pasteur
Boston, MA 02115

8:30 – 10:30 Uhr

Verwendung der anderen Hälfte der UDDA: Bestimmung des Todes durch Kriterien des Kreislaufs

Mildred Solomon, EdD, Moderator

Todesbestimmung: wissenschaftliche Aspekte
Sam Shemie, MD

Der kontrollierte DCDD Spender (Donation after Circulatory Determination of Death)
(Anm. des Übers. : Organentnahme nach (kurzem) Herzstillstand))
Francis Delmonico, MD

Der unkontrollierte DCDD Spender (Donation after Circulatory Determination of Death)
(Anm. des Übers. : Organentnahme nach (kurzem) Herzstillstand))

Ivan Ortega-Deballon, PhD, LLB, NP

Sind DCD Spender tot?
JA James L. Bernat, MD
NEINAri Joffe, MD

10:30 – 10:45 Uhr

10:45 – 12:15 Uhr

Todesdefinition und öffentliche Ordnung

Robert Truog, MD, Moderator

Individuelle Wahl bei den Definitionen des Todes
Lainie Friedman Ross, MD, PhD

Tod als eine “legale Fiktion”
Seema Shah, JD

Religiöse Ansichten zur Definition des Todes
Courtney Campbell, PhD

12:15 – 13:15 Uhr

13:15 – 14:45 Uhr

Die Tote-Spender-Regel

Lainie Friedman Ross, MD, PhD, Moderator

Die Tote-Spender-Regel: ethische und rechtliche Grundlagen

David Magnus, PhD
Eine Kritik der Tote-Spender-Regel

David Rodriguez-Arias, PhD
Tote-Spender-Regel: Öffentliche Wahrnehmungen und Haltungen

Michael Nair-Collins, PhD

14:45 – 15:00 Uhr

15:00 – 16:30 Uhr

Die Zukunft der Transplantationen: Organe ohne menschliche Spender

Robert Truog, MD, Moderator

Genetisch veränderte Organe von Schweinen und menschlichen Stammzellen
George Church, PhD

Die andere Kreatur der Zukunft der Transplantation
Lesley Sharp, PhD

Ethik der Innovation
Sheila Jasanoff, JD, PhD

 

*Dieser Veranstaltungsort wird zur Verfügung gestellt von:


Englischsprachiger Originaltext
Robert D. Truog, M.D.
Robert D. Truog, M.D.

Dr. Robert D. Truog ist Professor für medizinische Ethik, Anästhesiologie und Pädiatrie und Direktor des Zentrums für Bioethik der Harvard Medical School.

Dr. Truog machte seinen Doktor der Medizin an der University of California, Los Angeles, und ist Facharzt für Pädiatrie, Anästhesiologie und pädiatrische Intensivmedizin.

Er hat auch einen Master in Philosophie von der Brown University und einen Ehrentitel der Kunst an der Harvard University.

Als Direktor des Zentrums für Bioethik hat er die Gesamtverantwortung für die zahlreichen Aktivitäten des Zentrums, darunter das Master-Programm für Bioethik, das Bioethik-Stipendienprogramm, erforderliche Kurse für medizinische Ethik und Professionalität für Harvard-Medizinstudenten sowie die zahlreichen Workshops und Seminare des Zentrums und öffentliche Foren.

Dr. Truog praktiziert auch pädiatrische Intensivmedizin im Boston Children 's Hospital, wo er seit über 30 Jahren tätig ist, darunter ein Jahrzehnt als Chef der Abteilung für Intensivmedizin.

Mehr als 300 Artikel in Bioethik und verwandten Disziplinen hat Dr. Truog veröffentlicht, und seine Schriften zum Thema Hirntod wurden in mehrere Sprachen übersetzt.

Er verfasste aktuelle nationale Richtlinien für die Versorgung am Ende des Lebens auf der Intensivstation. Er war Hauptuntersuchungsleiter der kürzlich abgeschlossenen NIH-Studie „Toward Optimal Palliative Care“ in der PICU-Umgebung.Seine Bücher umfassen "Gespräche mit Patienten und Familien über medizinische Fehler: Ein Leitfaden für Ausbildung und Praxis" (2010, JHUP, übersetzt in Italienisch und Japanisch), und "Tod, Sterben und Organtransplantation" (2012, Oxford).

Er hält nationale und internationale Vorträge und ist aktives Mitglied zahlreicher Ausschüsse und Beiräte.

Im Laufe der Jahre erhielt er mehrere Auszeichnungen, darunter den William G. Bartholome Award der American Academy of Pediatrics, den Christopher Grenvik Memorial Award und den Shubin-Weil Master Clinician-Teacher Award, beide von der Society of Critical Care Medicine. 2013 wurde er mit dem Spinoza Chair an der Universität von Amsterdam ausgezeichnet.